In meinen Behandlungen gehen osteopathische und physiotherapeutische Behandlungstechniken fließend ineinander über. Durch Akupunktur kann ich den Behandlungserfolg weiter fördern. Dry Needling stellt einen wichtigen Pfeiler dar, wenn es um die Behandlung muskulär-faszialer Schmerzen geht. Doch was steckt eigentlich dahinter?
In der Osteopathie wird der Körper als funktionelle Einheit gesehen, bei der alle Strukturen und Funktionen miteinander verknüpft sind. Die Osteopathie ist eine manuelle Behandlungstechnik, bei der Bewegungseinschränkungen diagnostiziert und entsprechend behandelt werden. Eine Bewegungseinschränkung kann durch Unfälle, Stürze, Gelenkblockierungen, Muskelverletzungen/ -verspannungen sowie Verklebungen an Narben und Bändern entstehen. Bewegungseinschränkungen können Kompensationsmechanismen in Gang setzten, die zu Fehlbelastungen bzw. Überlastungen anderer Bereiche führen und die Bewegungseinschränkung weitet sich aus.
1. Abhängigkeit von Struktur und Funktion
Veränderungen der Struktur (Muskeln, Bänder etc) bewirken Veränderungen der Funktion und umgekehrt, d.h. dass ein Pferd sich nicht normal bewegen kann, wenn seine Haltungsstrukturen einen Teil der Mobilität (Funktion) verloren haben.
2. Die arterielle Regel
Gutes funktionieren von Organen und Zellen ist abhängig von einer guten Flüssigkeitsversorgung mit Blut, Lymphe und Gehirnflüssigkeit. Ist diese Versorgung gestört, z.B. durch Narben, Verletzungen und Entzündungen, kann die Mikrozirkulation von Blut und Lymphe eingeschränkt werden. Es kommt zu lokalen Stoffwechselstörungen.
3. Der Körper als Einheit
Der Körper bildet eine aufeinander abgestimmte Einheit. Entsteht an einer Stelle eine Störung, leidet der Gesamtmechanismus. Z.B. kann eine Blockierung der ersten Rippe ein häufiges Stolpern der Schultergliedmaße verursachen.
4. Die Fähigkeit zur Selbstheilung
Der gesunde Pferdekörper hat die Fähigkeit, Störungen von außen wie z.B. Verletzungen und die daraus resultierenden Folgen aus eigener Kraft heraus zu bekämpfen. Sind diese Selbstheilungsmechanismen überlastet oder gestört, kann u.a. die osteopathische Behandlung helfen. Dem Pferdekörper wird ein gezielter Reiz gegeben, sein individuelles Gleichgewicht wieder herzustellen.
Um diese verschiedenen Gewebestrukturen zu lösen, zu entspannen und deren Durchblutung wieder anzuregen, setzt die Physiotherapie diverse manuelle Techniken ein. Hierzu gehören z.B. Massagen, passive Dehnungen oder spezielle manuelle Handgriffe. Ziel ist es, mit den Techniken die Gewebestrukturen und die Nerven, die sich ebenfalls durch die Gewebeschichten ziehen, wieder zu ihrer natürlichen Funktion zu verhelfen.
Die Lebensenergie (Qi) hat einen großen Einfluss auf alle Körperfunktionen. Ein gestörter Qi-Fluss wird für Krankheiten verantwortliche gemacht. Die Akupunktur bringt das Qi wieder zum Fließen. Der Körper kommt wieder ins Gleichgewicht.
Triggerpunkte (Schmerzpunkte) in der Muskulatur werden mittels Akupunkturnadel aufgelöst, um dem Muskel seine ursprüngliche Funktion zurück zu geben. Triggerpunkte werden u.a. gebildet durch Überlastung, Traumen, Stress und Asymmetrien der Extremitäten. Sie sind knötchenartige Veränderungen innerhalb eines harten Muskelstranges. Durch Triggerpunkte kann die Muskulatur abschwächen, das Bewegungsmuster wird gestört, andere Muskeln übernehmen die Arbeit, überlasten und können ebenfalls Triggerpunkte bilden.
Dry Needling ist nicht gleich zu setzen mit einer Akupunkturbehandlung.